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Boris Mikhailov

»mit meinen EIGENEN augen«

Fotoarbeiten

 

Eröffnung
Sonntag, 24. April 2016, 11.30 Uhr
Kunstverein Wolfenbüttel

 

Klavier: Valeryia Myrosh »Vesnyanka«, aus »Ukrainische Suite« von Igor Schamo

 

Begrüßung
Günther Langer, 1. Vorsitzender, Kunstverein Wolfenbüttel

 

Grußworte
Thomas Pink, Bürgermeister der Stadt Wolfenbüttel
Tobias Henkel, Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz

 

Eröffnungsrede
Inka Schube, Sprengel-Museum Hannover

 

Klavier: Valeriya Myrosh »Burlesque« von Myroslav Skoryk

 

Die Ausstellung findet im Rahmen des Lessingfestival 2016
»…mit deinen eigenen Augen« 21.04. bis 13.05.2016 statt.

 

Lessingfestival Logo

 

 

Begleitprogramm

 

Lesung
IN SEINEN AUGEN WELKEN DES WEITEREN ZWEI NELKEN
Arne Rautenberg, Dichter, Kiel
Dienstag, den 3. Mai 2016, 19:00 Uhr, Kunstverein Wolfenbüttel

Was passiert, wenn man beim Alltäglichen, vermeintlich Banalen einmal ganz genau hinzuschauen beginnt? Dann können Kleinigkeiten plötzlich die ganze Welt in Erstaunen versetzen – jedenfalls ist das die Meinung des Dichters Arne Rautenberg, dem die grotesken Abseitigkeiten nur zu gern in die Texte fliegen – in denen sich allerlei Loser, Künstler, Spinner oder andere Verlorene (er selbst?) tummeln.

 

Arne Rautenberg, geboren 1967 in Kiel. Nach dem Studium der Kunstgeschichte, Neuerer Deutscher Literaturwissenschaft und Volkskunde an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel lebt Arne Rautenberg seit 2000 als freier Schriftsteller und Künstler in seiner Geburtsstadt. Sein literarisches Hauptbetätigungsfeld ist die Lyrik. Kennzeichen seines lyrischen Programms ist es, keins zu haben; mit und ohne Humor experimentiert er mit unterschiedlichen Rhythmen und Stilen, Intonationen und Sprachebenen; es dominieren die Schnapsidee und das lyrische Spiel. Viele seiner Gedichte sind in Schulbücher aufgenommen. Zuletzt erschienen die Kindergedichtbände „der wind lässt tausend hütchen fliegen“ (Boje 2010) und „montag ist mützenfalschrumtag“ (Peter Hammer Verlag 2014), sowie die beiden düsteren Gedichtbände „mundfauler staub“ (Horlemann Verlag 2012) und „seltene erden“ (Horlemann Verlag 2014). 2013 erhielt Arne Rautenberg die Liliencron-Poetikdozentur. www.arnerautenberg.de

 

Vortrag
ALLTAG, KUNST UND WIDERSPRUCH – BORIS MIKHAILOV
Maik Schlüter, Kritiker und Kurator, Braunschweig
Donnerstag, den 12. Mai 2016, 19:00 Uhr, Kunstverein Wolfenbüttel

 

Führung durch die Ausstellung
Günther Langer und Elisabeth Vorderwülbecke
Sonntag, den 29. Mai 2016, 11:30 Uhr, Kunstverein Wolfenbüttel

 

Workshop
BLICK AUF WOLFENBÜTTEL - STREETPHOTOGRAPHY

Das Besondere liegt nicht immer in der Ferne, oftmals findet es sich vor der eigenen Haustür oder in der eigenen Stadt, wenn man dem Alltäglichen mit offenen Augen begegnet. Bildqualität wird dabei mit von dem Motiv und von der bewusst gewählten Bildgestaltung geprägt. Ausgehend von den Fotoarbeiten von Boris Mikhailov, die im Kunstverein Wolfenbüttel ausgestellt sind, setzen wir uns theoretisch und praktisch mit der Straßenfotografie, also der Abbildung des urbanen Lebensraums und ihrer historischen Entwicklung auseinander. Was sehe ich, wie sehe ich, wie setze ich es ins Bild? Die Teilnehmer ziehen mit der Kamera durch die Stadt Wolfenbüttel und besprechen anhand von eigenen Fotoabzügen die Ergebnisse. Der Fokus des Workshops liegt auf der Entwicklung der visuellen Sensibilität, auf Bildinhalt und Bildkomposition und nicht auf Fototechnik.

Freitag, den 29. April 2016, 14:00 bis ca. 21:00 Uhr, Kunstverein Wolfenbüttel
Teilnehmer: Erwachsene

Teilnehmerzahl: max. 12

Leitung: Matthias Langer, Fotokünstler, Braunschweig
Unkostenbeitrag: 15 €

 

Workshop
BLICK AUF WOLFENBÜTTEL - STREETPHOTOGRAPHY

Das Besondere liegt nicht immer in der Ferne, oftmals findet es sich vor der eigenen Haustür oder in der eigenen Stadt, wenn man dem Alltäglichen mit offenen Augen begegnet. Bildqualität wird dabei mit von dem Motiv und von der bewusst gewählten Bildgestaltung geprägt. Ausgehend von den Fotoarbeiten von Boris Mikhailov, die im Kunstverein Wolfenbüttel ausgestellt sind, setzen wir uns theoretisch und praktisch mit der Straßenfotografie, also der Abbildung des urbanen Lebensraums und ihrer historischen Entwicklung auseinander. Was sehe ich, wie sehe ich, wie setze ich es ins Bild? Die Teilnehmer ziehen mit der Kamera durch die Stadt Wolfenbüttel und besprechen anhand von eigenen Fotoabzügen die Ergebnisse. Der Fokus des Workshops liegt auf der Entwicklung der visuellen Sensibilität, auf Bildinhalt und Bildkomposition und nicht auf Fototechnik.

Samstag, den 30. April 2016, 10:00 bis ca. 17:00 Uhr
, Kunstverein Wolfenbüttel
Teilnehmer: Jugendliche ab 14 Jahre

Teilnehmerzahl: max. 10

Leitung: Matthias Langer, Fotokünstler, Braunschweig

Unkostenbeitrag: 5 €


 

Anmeldung für die Workshops bis zum 27. April 2016 unter Tel.: 05331-992211 oder kontakt@kunstverein-wf.de erforderlich

 

Gefördert aus Mitteln des Landes Niedersachsen, der Stadt Wolfenbüttel und der Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz.

Was ist die Mitte einer Gesellschaft? Wie sieht die deutsche Mitte aus? Was meint ”Deutsch-Sein«? Einfache, eindeutige Antworten gibt es auf diese Fragen nicht.
Der ukrainische Fotograf Boris Mikhailov (Jg. 1938) entwickelte 1994 gemeinsam mit Künstlerkollegen den burlesken Bilderzyklus „Wenn ich ein Deutscher wäre ...“. In einem fiktiven Rollenspiel schlüpften sie in die Rolle der deutschen Besatzer in der Ukraine. Der Zyklus warf Fragen nach dem eigenen möglichen Verhalten auf.

2008 wurde Mikhailov eingeladen die Erarbeitung des Stücks »Die Perser« mit Laiendarstellern am Staatstheater Braunschweig für ca. drei Monate künstlerisch zu begleiten. Die Mitte Deutschlands widerfuhr ihm, so Inka Schube, in Gestalt von 300 Personen. Ergebnis seiner Auseinandersetzung in Braunschweig ist die Arbeit »Maquette Braunschweig« mit vier Werkzyklen. Die Serie der »German Portraits« zeigt strenge Profilaufnahmen der Laienschauspieler vor schwarzem Hintergrund. Die Porträts untersuchen, auch unter Anspielung auf Bildtraditionen, ein »Deutsch-Sein« hinsichtlich physiognomischer Linien, folgen dabei aber keinem klassischen Schönheitsideal, sondern lassen die Vielschichtigkeit des Seins, des Individuellen aufscheinen. Ein zweiter Bilderzyklus zeigt einen ganz anderen Blick: Einen Blick auf einen Ort der Schwäche – eine Bushaltestelle in Braunschweig, auf nicht einen nicht inszenierten Ort. Auf diesen Ort reagiert Mikhailov indem er mit einer anderen Ästhetik operiert und auf Aufnahmetechniken von Amateuren zurückgreift. »Und wieder sind es Bilder purer Existenz. (...) Es ist was es ist: Normalität jenseits der Zonen, in denen die global trainierten oder kulturell arrivierten Akteure der Gegenwart agieren.“ (Inka Schube, Maquette Braunschweig, 2009) Mikhailov Arbeiten, 2015 mit dem Kaiserring der Stadt Goslar ausgezeichnet, kreisen um den Menschen, um das Ur-Menschliche im Kontext politischer, kultureller und sozialer Rahmenbedingungen.

Einladung (PDF)