Jiun Roh feat. Nina Lüllau, Special Guest: Manfred Bannenberg

Karl Schaper: mutatis mutandis

reichsstraße 1
38300 wolfenbüttel
mi. bis fr. 16–18 uhr
sa. und so. 11–13 uhr

Jiun Roh
Atelier Karl Schaper, 18.1.2005, 2019
abfotografierte Privataufnahme

Die künstlerische Praxis Jiun Rohs ist eng verbunden mit einem forschenden Interesse an kunsthistorischer Rezeptionsgeschichte. Im Karl-Schaper-Jubiläumsjahr 2020 wird er sich experimentell zwischen künstlerischer und kunstwissenschaftlicher Auseinandersetzung mit dem Werk und dem Archiv des 2008 verstorbenen Apelnstedter Künstlers Karl Schaper (1920–2008) beschäftigen.

Im Rahmen der Ausstellung zeigt der Kunstverein Wolfenbüttel Filmsegmente des Langfilms „Eisenbahn nach Japan“ - Eine Entdeckungsreise in die Welt des Künstlers Karl Schaper von Manfred Bannenberg.

Als Künstler, Kurator und Kunstwissenschaftler analysiert Jiun Roh, bevorzugt konzeptuell, performativ oder medial (Fotografie, Video, Film) Biografien und Werke von KünstlerInnen und KuratorInnen des 20. Jahrhunderts. Wer schreibt wie deren Geschichte? Wie nehmen wir deren Wirken wahr? Bei diesem Projekt wird es nicht nur um ein theoretisches Verstehen der künstlerischen Praxis von Karl Schaper gehen, sondern um die private und öffentliche Erinnerung an diesen Menschen und dem Zugang zu seinem Archiv, welches — egal ob privat oder öffentlich — für Jiun Roh immer auch ein potenzieller Ort der Macht ist. Im Umgang damit wird bestimmt, was für die kollektive Erinnerung aufbewahrt wird, wie also auch Geschichte bestimmt wird. In der Ausstellung wird das Verhältnis von manifestierten Erinnerungen, geschaffenen Werken, deren bildhaften Relikte und dem potenziellen Möglichkeitsraum des künstlerischen Schaffens Karl Schapers erkundet.

Jiun Roh (geb. 1978, lebt und arbeitet in Braunschweig), studierte zunächst von 1999 bis 2003 einen Bachelor in Fotografie an den Seoul Institute of the Arts und Südkorea, wo er geboren ist. 2007 begann er sein Diplomstudium der freien Kunst bei Prof. Dörte Eißfeldt an der HBK Braunschweig, welches er 2013 erfolgreich abschloss. Seinen anschließenden Meisterschüler absolvierte er ergänzend zur Mentorin Eißfeldt bei Prof. Thomas Virnich. 2016 begann er den Masterstudiengang Kunstwissenschaft an der HBK Braunschweig. Neben zahlreichen Ausstellungen in der Region (Braunschweig, Wolfsburg, Hannover), waren die Arbeiten von Jiun Roh in Düsseldorf, in Berlin und Neumünster zu sehen. In seiner Praxis vermischen sich die Grenzen zwischen Kunstwissenschaftler, Künstler und Kurator. So betreute Jiun Roh zuletzt auch kuratorisch Projekte wie die Ausstellung 30 under 30 - Young Entrepreneurs in der Halle276 Städtische Galerie Braunschweig oder 24 Stunden – in Fotografien von Bodo Niederprüm in der Galerie der HBK Braunschweig.




Zur Jahresübersicht