Elisabeth Stumpf

Remember the Promise

reichsstraße 1
38300 wolfenbüttel
mi. bis fr. 16–18 uhr
sa. und so. 11–13 uhr



Opulenz und eine Inszenierung, die zwischen vertrautem Terrain und Abgrund, zwischen Verführung und Enttäuschung changiert, kennzeichnet das Werk von Elisabeth Stumpf, die 2012 an der HBK Braunschweig als Meisterschülerin ihr Studium abgeschlossen hat. Lebensgroße Figuren, Objekte und Gemälde, arrangiert auf einer begehbaren Plattform, geben das reizvolle Versprechen einer Kulisse ab und lassen die Grenze zwischen Kunstwerk und Ausstellungsraum, zwischen Bühnen- und Bildraum verschwimmen. Voller Doppelungen und Spiegelungen, mit Materialien wie Kunstblumen, glänzenden Stoffen, Lichterketten und intensiver Farbigkeit arbeitend, setzt die Künstlerin die Gesetze eines klassischen Ausstellungsparcours außer Kraft. Die raumgreifende Installation hinterfragt das Verhältnis von Betrachter und Ausstellung, von Betrachter und Kunst, von Erwartung und Erfüllung, aber auch von Erfindung und Auflösung innerhalb der Kunst und thematisiert den Besucher als Suchenden. Sie greift damit Ideen auf, die bis in die Epoche der deutschen Romantik zurückreichen.

 

Einladungskarte (PDF) 

 

Eröffnung
Sonntag, den 6. August 2017, 11:30 Uhr

Begrüßung: Günther Langer, 1. Vorsitzender, Kunstverein Wolfenbüttel
Einführung: Jennifer Bork, Kuratorin, Kunstverein Wolfenbüttel

 

Künstlergespräch
Prof. Andreas Bee (HBK Braunschweig) im Gespräch mit Elisabeth Stumpf
Sonntag, 20. August 2017, 11:30 Uhr

 

Vortrag
Martin Jasper, Feuilleton Braunschweiger Zeitung
Mittwoch, 30. August 2017, 19:30

 

Führungen auf Anfrage

 

 

Workshop-Angebot für SchülerInnen ab der 5. Klasse
im Zeitraum vom 6. August bis 16. September 2017

Kunstverein Wolfenbüttel e.V.

 

Elisabeth Stumpf »Faker (1)«, 2017, glasierte Keramik, 27 x 30 x 40 cm.

Elisabeth Stumpf »Faker (1)«, 2017,
glasierte Keramik, 27 x 30 x 40 cm.
© Elisabeth Stumpf


Im Rahmen der Ausstellung »Remember the Promise« von Elisabeth Stumpf, die Landschaftsdarstellungen mittels Tüll und Lametta, Besucher-Attrappen und Keramiken zeigt, bietet der Kunstverein Wolfenbüttel zwei verschiedene Workshops mit der Künstlerin für Schulklassen ab dem 5. Jahrgang an.

Am Anfang des Workshops steht ein gemeinsamer Besuch der Ausstellung. Im Dialog mit Elisabeth Stumpf, die 2012 ihr Studium als Meisterschülerin an der HBK Braunschweig abgeschlossen hat und auch als Museumspädagogin im Kunstmuseum Wolfsburg tätig ist, erarbeiten die SchülerInnen sowohl formale als auch inhaltliche Aspekte der Arbeiten. Je nach Alter und Interesse der Gruppe bieten sich dafür vielfältige Themen an: Landschaftsmalerei, Romantik, Raumkonzepte und Inszenierung in der zeitgenössischen Kunst, Grenzüberschreitungen innerhalb der Gattungen Malerei, Skulptur, Installation, moderne Metaphern für Schönheit und Sehnsucht, Kitsch und Populärkultur, das Verhältnis von Kunstwerk und Betrachter, der erweiterte Bildraum, individuelle Mythologien, Fantasiewelten.
Im Anschluss an diesen theoretischen Teil sind zwei unterschiedliche praktische Workshops mit Elisabeth Stumpf möglich, die in den Kunsträumen der jeweiligen Schule durchgeführt werden können.

 

Keramik-Workshop: „Meine (Alp)Trauminsel“

 

1 × 45 Minuten Besuch der Ausstellung
2 × 90 Minuten – Keramisches Arbeiten – dann Brennen (Glasieren/Bemalen)
1 × 45 Minuten – Reflexion

 

In diesem Workshop sind die Teilnehmer zunächst auf der Suche nach Symbolen und Bildelementen, die bestimmte Sehnsüchte und Wünsche oder auch Ängste symbolisieren. Das Spektrum reicht von populären Icons, die den SchülerInnen beispielsweise als Emojis bekannt sind, bis hin zu selbst erfundenen (surrealen) Bildelementen. In kurzen zeichnerischen Vorstudien sammeln die SchülerInnen ihre Ideen und erarbeiten ihr individuelles Bildrepertoire.
Auf die gemeinsamen Besprechung der Ideen folgt die bildhauerische Umsetzung der Entwürfe in Keramik: Auf einer inselförmigen Grundfläche werden die einzelnen Elemente, drapiert, geschichtet, gestapelt. Persönliche (Alp)Trauminseln entstehen.

Bitte beachten Sie, dass dieser Workshop nur durchgeführt werden kann, wenn eine entsprechende Ausstattung in der Schule vorhanden ist. (Werkraum, Brennofen). Eine Alternative dazu ist der folgende Workshop.

 

Workshop: „Ich und der Bildraum“

 

1 × 45 Minuten Besuch der Ausstellung
2 × 90 Minuten – praktisches Arbeiten
1 × 45 Minuten Reflexion

 

Im Fokus dieses Workshops soll die Inszenierung von Figuren und Bildräumen stehen. Zunächst werden unterschiedliche Porträtbeispiele aus der Kunstgeschichte besprochen, in denen Personen durch sie umgebende Attribute und Landschaften näher beschrieben sind. Kleine, eigene Landschafts- oder Raumzeichnungen, die inhaltliche Bezüge zur eigenen Person herstellen, schließen daran an.
Im nächsten Schritt geht es um die Realisierung individueller Entwürfe in Form kleiner Bühneninszenierungen. In Modellgröße entsteht so ein dreidimensionales Bild, eine persönliche Selbstinszenierung im Raum.

 

Für weitere Fragen oder Terminabsprachen steht Elisabeth Stumpf gerne zur Verfügung.

Elisabeth Stumpf | 0176-23521426 | elisabeth@verandaprojekte.de
www.elisabeth-stumpf.de

 

Vortrag »Vom Glanz der Kunst und Elend der Kritik«
von Martin Jasper, Feuilletonchef der Braunschweiger Zeitung
am Mittwoch, den 30. August 2017, 19.30 Uhr im Kunstverein Wolfenbüttel

 

Kunstvermittlung auf der documenta14. Foto: Martin HoffmannKunstvermittlung auf der documenta14.
Foto: Martin Hoffmann

 

Was ist eine gute Ausstellung, was ist eine gute Inszenierung? Darüber lässt sich in aller Regel trefflich diskutieren. Aber wo und wie geschieht dies? In den Feuilletons dieser Welt findet nicht selten eine scheinbar objektive Kunstberichterstattung ihren Platz, manche Kritiker scheinen selbst Angst vor der Kritik zu haben. Daneben gibt es natürlich auch Verrisse oder Artikel, die mit dem von Kuratoren und Künstlern gern gelesenen Wort „Sehenswert“ enden. Manch eine Kunstschau, manch ein Theaterstück hingegen schaffen es erst gar nicht in die Zeitung, geschweige denn auf die Feuilletonseite. Diese Nichtbeachtung, die fehlende Auseinandersetzung ist vielleicht die härteste Form der Kritik.

Dem journalistischen Genre der Kunstkritik hat sich nach Martin Jasper, Feuilletonchef der Braunschweiger Zeitung, ein ausgesprochenes Krisenbewusstsein gegenüber entwickelt, das nicht zu kaschieren sei. Auf der Grundlage seiner 30-jährigen Erfahrung in diesem Metier wird der Journalist erzählen und berichten, welche Funktion, welches Selbstverständnis die Kunstkritik hat - nicht zuletzt in einem regionalen Medium wie der BZ. An den Vortrag schließt sich ein Gespräch mit dem Publikum an.

Der Eintritt ist frei.

 

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