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Daniel Janik

Über das Dressieren von Glühwürmchen den südlichen Sternenhimmel darzustellen

Installation

 

Eröffnung

Sonntag, 4. September 2016, 11.30 Uhr

Kunstverein Wolfenbüttel

 

Begrüßung
Günther Langer, 1. Vorsitzender, Kunstverein Wolfenbüttel

 

Performance
Dennis Graef »The Resurrection of Chonk Fleedle«

 

Begleitprogramm

Freitag, 23. September 2016, 19.00 Uhr
»5 Positionen an 3 Orten«
vom Künstler ausgewählte Filme
mit cineastischer Begleitung durch Dr. Florian Krautkrämer (HBK)
Start: Kasematten, Seeliger Park

 

Donnerstag, 13. Oktober 2016, 19.00 Uhr
»Flohzirkus«
Prof. Bogomir Ecker im Gespräch mit Daniel Janik

 

Sonntag, 16. Oktober 2016, 11.30 Uhr
Künstlerführung

 

Nach Vereinbarung
[engl.] »The Brocken Spectre«
Kunst und Wissenschaft – Diskussionsrunde mit Daniel Janik für Schüler ab 16

 

Gefördert aus Mitteln des Landes Niedersachsen, der Stadt Wolfenbüttel und der Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz.

Abb. „M2 – Echokammer“ª
Abb. „M2 – Echokammer“ª

Flohzirkus – Ein Besuch der Generalprobe

Daniel Janik interessiert sich für wissenschaftliche Bildgebungsstrategien. Die Arbeit „Über das Dressieren von Glühwürmchen, den südlichen Sternenhimmel darzustellen“ im Kunstverein Wolfenbüttel bearbeitet dabei das Genre der Himmelsbetrachtung und das Paradox, dass wir zwar über immer genauere Bilder aus dem All verfügen, aber gleichzeitig unser Bild davon weiter, wenn auch anders, fragmentiert bleibt.

Als ganzheitliche Visualisierungsstrategie nutzt Janik die Idee dressierter Glühwürmchen, wobei die Tierchen natürlich nicht tatsächlich im Sinne einer Bild-Metapher eingesetzt werden. Sie verweisen auf etwas anderes: auf den Flohzirkus, bei dem die „Kunststücke“ aus Reflexen und technischen Hilfsleistungen bestehen. Übertragen auf das Bild dressierter Glühwürmchen, würde das bedeuten, etwas Zuckerwasser an die Wand zu klecksen, die Tiere darauf zu setzen und auf die Jahreszeit zu warten, wenn die Weibchen paarungswillig anfangen, synchron zu blinken.

Janiks Glühwürmchen sind die Protagonisten für ein Tableau in unserem Kopf. Mit dem Bild kommt die Enttäuschung, dass eine Eins zu Eins Übersetzung unserer Erwartungen meist nicht funktioniert. Paradoxerweise wollen wir uns aber immer wieder vom einfältigen Bild täuschen lassen.

Im Kunstverein wird dafür eine zerlegte Apparatur zu sehen sein, die nur durch ihre Behauptung funktioniert. Die Vorstellung, sie könne die Funktion zur Dressur erfüllen sobald sie montiert ist, bleibt unserer Fantasie überlassen. Hierbei schließt sich der Kreis, dass die Vorstellungskraft das wichtigste Werkzeug zur Bildfindung ist. Man muss nur die Apparatur im Kopf zum Laufen bringen.

Dr. Florian Krautkrämer

 

Daniel Janik (*1975) hat bei Raimund Kummer studiert und lebt in Berlin.

 

Einladungskarte (PDF)