Matej Bosnić

Tracing Identities

reichsstraße 1
38300 wolfenbüttel
mi. bis fr. 16–18 uhr
sa. und so. 11–13 uhr

Matej Bosnić
Matej Bosnić: Tracing Identities (2020)

Ausgehend von der Frage, wie sich menschliche Identität konstituiert, entwickelt Matej Bosnic ́ (*1990) ein raumspezifisches Konzept, welches nach der Identität des Kunstvereins in den Räumlichkeiten im Erdgeschoss fragt und dessen Verortung im historischen Prinzenpalais einbezieht. Ist der Tresorraum im Keller eine Art unterbewusste, intime, geschützte Ich-Stufe, während der Ausstellungsraum das repräsentierte, öffentliche, ungeschützte aber reflektierte Ich derselben Identität ist? Inwieweit lassen sich solche existentiellen, psychologischen Konstruktionen auf die einzelnen Räume übertragen, denen Erfahrungen und Erinnerungen eingeschrieben sind und die sich in enger Verbindung zu deren Funktion und Nutzung definieren? Und wenn der Kunstverein und der Keller ein zweigeteiltes ICH sind, welche Bedeutung kommt dann den zwei großen Fenstern und der Eingangstür zu? Bekannt für seine atmosphärisch vielschichtigen Rauminstallationen, die Ergebnisse intensiver Beobachtungen und Analysen sind, vollzieht Matej Bosnić hier eine komplexe Korrelation, in der Subjekt, Objekt und Öffentlichkeit als identitätsstiftende Momente auf die Ausstellungsräume übertragen werden.

Matej Bosnić (geb. 1990, lebt und arbeitet in Bonn) studierte von 2010 bis 2013 bei Prof. Viktor Popović an der Kunstakademie Split und wechselte dann 2013 für einen Erasmus- Studienaufenthalt zur HBK Braunschweig, wo er bis zu seinem Meisterschüler 2018 bei Prof. Thomas Rentmeister freie Kunst studierte. Er konnte sich über das 2018 von der Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz vergebene Meisterschülerstipendium freuen, außerdem erhielt er das Arbeitsstipendium Bildende Kunst, des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur, 2017 das Deutschlandstipendium der Jörg und Aenne Hinze Stiftung. Ausstellungen seiner Arbeiten waren zuletzt in Berlin, in der Region Braunschweig, Bremen und den kroatischen Städten Rijeka und Split zu sehen.

Die Aufnahme des Gesprächs zwischen dem Künstler und der Kunsthistorikerin Dr. Elisabeth Vorderwülbecke, welches am 07. Februar 2021, dem offiziellen Ende der Ausstellung, stattfand, finden Sie hier.

 

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